Vulvodynie und Vestibulitis

Vulvodynie und Vestibulitis

Vulvodynie ganzheitlich behandeln

Was ist Vulvodynie bzw. was ist Vestibulitis?


Die  Vulvodynie  ist keine Erkrankung im schulmedizinischen Sinne, sondern vielmehr die Umschreibung bestimmter Beschwerden im Intimbereich der Frau, für die es keine klassischen Erklärungen bzw. keine nachweisbaren Ursachen (mehr) gibt. Da die Beschwerden vornehmlich im Bereich der äußeren Genitalien der Frau (Vulva) auftreten, werden die Beschwerden oft als Vulvodynie (lat.: vulvodynia) bezeichnet. Die empfundenen Schmerzen sind meist Dauerschmerzen und können die gesamte Vulva und teils darüber hinaus ausstrahlen (wenn auch die Vagina betroffen ist, wird von  Vulvovaginitis gesprochen) oder nur bestimmte Stellen betreffen. Soweit die Beschwerden bspw. auf den feuchten Teil der Vulva beschränkt sind, spricht man auch von  Vestibulodynie.   Wenn sich im Vulvabereich Hinweise auf eine Entzündung (bspw. Rötung) zeigen, wird das Beschwerdebild oft als Vestibulitis bezeichnet (Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit des Textes einheitlich der Begriff Vulvodynie verwendet).


Folgende Beschwerden sind typisch:

  • Juckreiz und brennende, teils stechende Schmerzen. Betroffen sein kann die gesamte Region vom Schamhügel bis zum After/ Schließmuskel 
  • Beschwerden schließen teils die Scheide/ Vagina mit ein
  • Belastungsschmerzen und Druckempfindlichkeit insbesondere bei Berührungen am äußeren Geschlechtsorgan und den kleinen, sog.  Bartholin-Drüsen  am Scheideneingang. 
  • Die Beschwerden verstärken sich oft bei längerem Gehen und Sitzen. Das Fahrradfahren ist schmerzhaft oder unmöglich
  • Der Geschlechtsverkehr ist meist sehr schmerzhaft und wird daher oft gemieden
  • Tampons können schmerzbedingt nicht verwendet werden
  • Häufig treten Schmerzen beim Wasserlassen auf.


Es sind aber auch andere Erscheinungs- und Beschwerdeformen möglich.


Zudem ist es wichtig zu unterscheiden zwischen einer lokalen Vulvodynie, also Beschwerden, die auf einen konkreten Punkt/ Bereich der Vulva/ Klitoris beschränkt sind und sog. generalisierten Vulvodynie. Bei letzterer handelt es sich um Beschwerden, die nicht auf einen bestimmten Bereich der Vulva/ Vagina beschränkt sind, sondern an mehreren Stellen auftreten und auch bspw. den Bereich der Blase bzw. des Blasenausgangs mit betreffen können.  Häufig ähneln die Beschwerden denen bei einer Blasenentzündung (Zystitis), und oft gibt es auch einen (mit)ursächlichen Zusammenhang bei den Beschwerden.

In Betracht kommen auch autoimmune Ursachen, wie bspw. Lichen Sclerosus. In diesen Fällen gilt es die Beschwerden zu lindern und die Abstände der möglichen Erkrankungsschübe zu verlängern.


Die Vulvodynie schränkt die betroffenen Frauen aufgrund der Symptome stark ein und belastet diese zusätzlich durch die Intimität der Beschwerden. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Beschwerden relativ häufig auftreten. Studien zeigen, dass über 5 % der Frauen mindestens einmal im Leben davon betroffen sind. Es gibt also keinen Anlass, die Beschwerden als peinlich zu empfinden und eine Behandlung hinaus zu zögern. Denn die Erfahrung zeigt: je eher die Beschwerden ganzheitlich behandelt werden, desto besser sind die Chancen einer Besserung oder gar Beschwerdefreiheit.


Mögliche Ursachen:

Die Ursachen für die Vulvodynie können vielfältig sein und es gibt keine einheitlichen Quellen. Mehrere Faktoren können an ihrer Entstehung beteiligt sein. Eine ganzheitliche Abklärung ist im Interesse einer nachhaltigen Therapie sinnvoll, bspw. unterstützt durch die  Regulationsthermographie

Folgende Ursachen können (mit) von Bedeutung sein: 

  • Vorhergehende vaginale Hauterkrankungen wie Pilzinfektionen, Feigwarzen oder Hautreizungen durch Intimpflegemittel oder Seife.
  • Blasenentzündungen, oft behandelt mit Antibiotika
  • Schwache Beckenbodenmuskulatur
  • Krämpfe der Muskulatur im Beckenbereich
  • Reizung bzw. Schädigung von Nerven im Beckenbereich (bspw. des Pudendusnervs /Pudendus-Neuralgie)
  • Überempfindlichkeit gegen Bestandteile der eigenen Vaginalflora (z. B. gegen Candida albicans).
  • Mastzellaktivierungssyndrom und Mastozytose


Therapieansätze:

Durch eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung kann in vielen Fällen der Vulvodynie eine deutliche Verbesserung der Beschwerden bis hin zur Beschwerdefreiheit erreicht werden. Dabei ist es wichtig, die individuellen Umstände jeder Betroffenen genau zu berücksichtigen. Denn keine Vulvodynie gleicht der anderen. Oft spielen mehrere Faktoren eine Rolle und es ist eine Behandlung nicht nur lokal, sondern darüber hinaus sinnvoll und erfolgversprechend. Um auf möglichst alle Einflussfaktoren positiv regulatorisch einzuwirken können individuell unterschiedliche Therapieansätze zum Einsatz kommen. 


Als mögliche bewährte Therapieverfahren kommen insbesondere in Betracht:

  • Neuraltherapie nach Huneke (Studien zur Wirksamkeit bei Vulvodynie). Die Neuraltherapie hat sich in zahlreichen Fällen als sehr geeignet zur Behandlung der Beschwerden bei Vulvodynie erwiesen. Die Therapie kann die Nerven beruhigen, das Immunsystem positiv stimulieren und die Durchblutung verbessern. Durch die Neuraltherapie können störende Faktoren "ausgeschaltet" werden.
  • Akupunktur (Studie zur Wirksamkeit bei Vulvodynie): Über die Energieleitbahnen (Meridiane) lässt sich bspw. ein positiver Einfluss auf die Regulation des Körpers nehmen. Die Beschwerden können dadurch nachhaltig besser werden und im besten Fall ganz abklingen. 
  • Osteopathie. Die Osteopathie kann mit ihrem sanften und doch intensiven Ansatz eine starke Unterstützung sein. Hier kann insbesondere gezielt die Beckenbodenmuskulatur und der Beckenboden insgesamt angesprochen werden. 
  • Lasertherapie: Die betroffenen Regionen werden mit einem speziellen, medizinischen Softlaser behandelt. Diese sanfte Behandlung verletzt das Gewebe nicht und ist schmerzfrei. Durch das Laserlicht wird das Gewebe zur besseren Durchblutung und Versorgung angeregt, die Nervenzellen werden positiv zur Reaktion gereizt und das Immunsystem wird angesprochen.

Diese Verfahren können separat, kombiniert und/ oder auch versetzt zur Anwendung kommen. Entscheidend ist stets das persönliche Beschwerdebild. Lassen Sie sich in einem persönlichen und vertraulichen Beratungsgespräch die individuellen Möglichkeiten erläutern.


Bitte beachten Sie:

Die Vulvodynie ist eine sog. Ausschlussdiagnose, das heißt, dass grundsätzlich zuerst alle anderen infrage kommenden Erkrankungen auszuschließen sind (bspw. Pilzerkrankungen, andere Hauterkrankungen, Geschlechtskrankheiten).


Seit mehr als 15 Jahren haben wir gute Erfahrungen mit der Behandlung von Vulvodynie-Patientinnen gemacht und beraten  Sie gern individuell und vertraulich in Köln. Melden Sie sich für ein unverbindliches Informationsgespräch per E-Mail, über das  Kontaktformular  oder  telefonisch.

Wir sprechen auch Englisch (We speak English).

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